Der Zeitpunkt einer Implantation hängt sehr stark vom Einzelfall ab. Es ist daher sehr empfehlenswert, schon vor Entfernung eines Zahnes über die spätere Versorgung zu sprechen. So kann im Falle eines geplanten Implantates der Zeitpunkt von Extraktion und Implantation aufeinander abgestimmt werden.
Grundsätzlich gibt es jedoch drei Möglichkeiten.
Die Sofortimplantation
Bei dieser Methode wird bei der Extraktion des Zahnes gleich das Implantat in das vertiefte und aufbereitete Zahnfach gesetzt. Der Vorteil liegt darin, dass die Strukturen der beteiligten Gewebe wie Knochen und Zahnfleisch in ihrer Dimension erhalten bleiben und somit nur zu wenig Schrumpfung kommt. Das Verfahren ist daher sehr gewebeschonend. Auch ist nur ein einziger Eingriff notwendig.
Es ist jedoch ein technisch sehr anspruchsvolles Vorgehen, für das bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sein müssen. So ist es zum Beispiel bei Entzündungen im Knochen oder im Weichgewebe nicht empfehlenswert. Auch wenn ein Knochenaufbau erforderlich sein sollte, ist dem nächsten Verfahren der Vorzug zu geben.
Die verzögerte Sofortimplantion
Das Implantat wird 6 bis 12 Wochen nach Entfernung des Zahnes gesetzt. In diesem Zeitraum können Entzündungen ausheilen und es kann sich eine geschlossene Schleimhautdecke bilden, die eine offene wie auch eine unterirdische Einheilung des Implantates und einen gleichzeitigen Knochenaufbau ermöglicht. Der Zeitraum ist jedoch kurz genug um es nicht zu einer Schrumpfung der Gewebe kommen zu lassen. Gerade in ästhetisch sensiblen Regionen wie der Oberkieferfront ist es wichtig, nicht zu lange zu warten. Dieses Verfahren kommt aufgrund der vielen Vorteile am häufigsten zur Anwendung.
Die Spätimplantation
Liegen zwischen der Extraktion und der Implantation mehr als drei Monate, so spricht man von einer Spätimplantation. Dieser Zeitraum kann in manchen Fällen benötigt werden, um zum Beispiel größere Entzündungen zum Ausheilen zu bringen.